Mabuhay,
nachdem wir dann Samstag früh nach der Ausstellungseröffnung gegen 2Uhr morgens ins Bett fielen, hieß es 5.30Uhr schon wieder aufstehen. Denn wir hatten ein spannendes, interessantes und lehrreiches Wochenende noch vor uns. 6Uhr trafen wir uns mit ein paar Kollegen und zwei Schüler aus Klasse 10 und auf gind die Reise in den Norden nach Zambales (grob 5 Stunden von Manila mit dem Auto).
Hintergrund des Wochenendtrips war folgender. Vor einigen Wochen hatte ne Freundin von mir (die liebe Jana vom Deutschen Entwicklungsdienst) Verbindung zu Andreas – einem Mitarbeiter vom Deutschen roten Kreuz hier in Manila – aufgebaut. Andreas leitet ein sehr spannendes Projekt zusammen mit dem spanischen Roten Kreuz und dem Philippinischen Roten Kreuz. Nachdem 1991 der Vulkan Pinatubo (siehe früherer Eintrag) ausgebrochen war, wurden viele der philippinischen Ureinwohner AETA, die heute nur noch eine kleine Minderheitengruppe der Philippinen darstellen, nach Zambales umgesiedelt. Leider sind diese Menschen sehr arm, so dass sie nur notdürftige Behausungen bauen können, die nach jedem Taifun (und im Norde gibt es häufig Taifune) oder größerem Regenschauer zusammenbrechen. Das Rote Kreuz unterstützt einige Dörfer, indem sie Materialien zum Hausbau zur Verfügung stellen und den Leuten zeigen, wie man stabile Häuser baut. Außerdem helfen sie, Brunnen zu graben, um die Versorgung mit Wasser zu gewährleisten.
Oft leben auch wir Lehrer in so einer Blase, in der wir nix von der eigentlichen Armut mitbekommen. Schnell vergisst man, dass wir hier in einem Entwicklungsland leben, wo immer noch viel Armut herrscht und es vielen Menschen nicht wirklich gut geht. Und da es unsren Schüler nicht viel anders geht als uns, da sie in ihrer kleinen Bllase mit allem Luxus auwachsen,ist es wichtig, immer wieder eine bewusste Wahrnehmung des eigentlichen Lebens auf den Philippinen zu schaffen. So hatte es Andreas also organisiert, dass wir zwei der AETA-Dörfer besuchen konnten und uns die Schulen in den Dörfern genauer anschauen konnten. Ziel war es, dass Klasse 10 einen Austausch mit den Einwohnern schafft, um so in den nächsten 2 Jahren aktiv an diesen Schulen unterstützen zu können.
Dank Christoph – unserem Tagalog sprechendem Kollegen- und der guten Zusammenarbeit mit Andreas und dem Philippinischen Roten Kreuz ist das zum Glück auch super gelungen. Die gesamte Klasse 10 wird am 6. Juni wieder nach Zambales fahren – und zwar dann bepackt mit Schulmaterialien, denn an dem Tag beginnt in den Philippinen wieder die Schule (die haben nämlich jetzt grad Ferien). Außerdem wurden Tische bestellt, die hoffentlich bis dahin fertig sind.
Ich bin sehr gespannt, wie sich dieses Projekt in den nächsten zwei Jahren entwickeln wird und ich hoffe, dass die Schüler des AETA-Dorfes, sowie unsere Schüler einen positiven Nutzen aus dem Projekt ziehen können.
In diesem Sinne sag ich liebe Grüße
eure Philiuli
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